Better Together – Studierende beforschen Mentoring-Prozesse

Das Mentoring-Programm von PLUSTRACK hilft neuen Studierenden dabei, sich an der Uni und in Salzburg gleich von Anfang an wohl zu fühlen und sich besser auszukennen.

Aber warum gibt es nur so wenige Mentor:innen am Fachbereich Erziehungswissenschaften?
Diese Frage haben sich auch Sandra und Michaela im Rahmen gestellt. Um diese Frage zu erforschen, haben sie eine schriftliche Erhebung durchgeführt. Der Fokus lag dabei auf dem „Erleben des Mentoring-Programms ‚PLUSTRACK Mentoring‘ an der Paris Lodron Universität“.

Ein kleiner Einblick in die Forschung – von Michaela und Sandra

In der 3-wöchigen Erhebungsphase konnten die Daten von fünf Mentor:innen, vier Mentees und 28 ‚Außenstehenden‘, das sind Studierende, die weder Mentor:in noch Mentee sind, ausgewertet werden. Die Hauptfragestellung lautete:

‚Wie erleben Studierende am Fachbereich Erziehungswissenschaft das Mentoring-Programm ‚PLUSTRACK Mentoring – Wege gemeinsam gestalten‘ an der Paris Lodron Universität Salzburg?‘.

Das haben wir erwartet

Unsere erste Vermutung lautete, dass das Mentoring-Programm am Fachbereich Erziehungswissenschaft an der PLUS nicht bekannt ist. Die Ermittlung der Bekanntheit des Mentoring-Programms fand auf Basis verschiedener Fragen statt. Diese Fragen haben wir den Studierenden dabei gestellt und im Anschluss ausgewertet.

  • Haben Sie schon einmal von dem Mentoring-Programm ‚PLUSTRACK Mentoring – Wege gemeinsam gestalten‘ an der PLUS gehört?
  • Denken Sie, dass das Mentoring-Programm am Fachbereich Erziehungswissenschaft bekannt ist?
  • Wussten Sie, dass Sie als Mentor:in des Mentoring-Programms ‚PLUSTRACK – gemeinsam Wege gestalten‘ 3 ECTS bekommen?
  • Gibt es Studierende in Ihrem Umfeld, die als Mentor:innen tätig sind?

Das sind die Ergebnisse

Das Projekt war beim Großteil der Studierenden bekannt, womit unsere Annahme diesbezüglich widerlegt wurde.

Als Gründe dafür, dass die Studierenden dennoch nicht teilnahmen, nannten sie Faktoren wie die Berufstätigkeit, die Familie, andere Verpflichtungen, das Pendeln zur Universität sowie auch das Studium generell (u. a. auch aufgrund eines Zweitstudiums).

Mit unserer Forschung wurde das subjektive Erleben der Studierenden untersucht. Es zeigte sich, dass das Mentoring-Programm überwiegend als universitäre Unterstützung mit hohem sozialem Charakter erlebt wurde. Mentees erfuhren durch die Programmteilnahme eine Selbstwirksamkeitssteigerung. Das bedeutet, dass die befragten Mentees vor der Teilnahme am Mentoring-Programm ein Gefühl der Überforderung verspürten, wohingegen sie während bzw. nach dem Mentoring gelassener auf Probleme reagieren konnten. Dies ließ sich zu einem großen Teil auf die positive Wahrnehmung der Mentoring-Beziehung zurückführen.

Etwas öfter wurde die Zuteilung zu ihren Mentor:innen kritisiert. Hier hätten sich die Mentees eher Mentor:innen vom selben Fachbereich gewünscht.

Ein weiteres Ergebnis der Forschung war, dass Mentor:innen durch die Teilnahme am Mentoring-Programm eine Kompetenzerweiterung erlebten. Es wurde auf die Verbesserung der Sozialkompetenz sowie auf den Erfahrungsaustausch hingewiesen. Noch dazu zeigten die Ergebnisse, dass das Mentoring-Programm Parallelen zum Pädagogik- bzw. Erziehungswissenschaftsstudium aufwies. Diese Nähe zum Studium wurde sowohl positiv als auch negativ wahrgenommen.  Positiv wurde dabei das ‚Netzwerken‘ im Sinne von Kontakteknüpfen, andere Studierende kennenlernen und der soziale Austausch erlebt. Pädagogik- bzw. Erziehungswissenschaftsstudierende an der PLUS sahen das Mentoring-Programm als eine Vorbereitung auf die Praxis. Andererseits äußerten die teilnehmenden Mentees ihre Bedenken bezüglich dieser Nähe zum Studium. Laut Aussagen der Studierenden würden sie aufgrund ähnlicher Tätigkeiten im Studium, Praktikum oder späteren Beruf auf die Teilnahme am Mentoring-Programm verzichten. Präferiert wird beim Mentoring der Präsenzmodus, da das digitale Mentoring grundsätzlich als Übergangslösung während der COVID-19-Pandemie erlebt wurde.
Alle Studierenden erhielten Sie durch ihre Teilnahme eine Zusatzqualifikation (inkl. Mentoring-Zertifikat).

Fazit

Alles in allem erlebten sowohl die Mentor:innen als auch die Mentees das Mentoring-Programm überwiegend positiv. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten.

Denn, wenn wir ehrlich sind, wissen wir doch alle: Wir sind BETTER TOGETHER!