von Lisa, Ellen und Alina (Seminar Wise Interventions)

Hallo liebe Leser und Leserinnen,
heute würde ich gerne ein Thema ansprechen, das mir ganz besonders am Herzen liegt. Mit meinem heutigen Blogeintrag, der sich mit Achtsamkeit befasst, möchte ich euch die Möglichkeit geben euren Alltag in Zeiten des Lockdowns stressfreier und angenehmer zu gestalten.

Leben im Lockdown


Seit fast genau einem Jahr dreht sich unser Leben nahezu ausschließlich um die Ausbreitung des Corona-Virus und wie wir ihn eindämmen können. Doch durch die Corona-Maßnahmen wurden wir enorm in unserer Lebensqualität eingeschränkt. Alltägliche Dinge, wie Kaffeetrinken gehen, in der Altstadt durch Läden streifen oder sich einfach nur mit Freunden treffen, waren die letzten Monate nicht möglich. Wie die kommenden Monate aussehen werden? Das kann uns leider noch niemand so richtig beantworten. Doch wie geht man selbst mit solchen Situationen um? Was geht in uns vor und wie fühlen wir uns dabei? Wir halten uns tagtäglich, Woche für Woche zu Hause auf, man wird gereizter, gestresster und man hat ein ständiges Gefühl von innerer Unruhe. Ich vermute einige von euch kennen dieses Gefühl, aber ich kann euch versichern, ihr seid nicht alleine. Es ist komplett natürlich, dass uns in solchen Ausnahmesituationen irgendwann einmal die Decke auf den Kopf fällt. Auch für mich waren die letzten Monate herausfordernd. Mir hat zum einen oft die Motivation und die Lust gefehlt etwas zu machen, geschweige denn etwas wirklich Produktives, und zum anderen war ich ständig müde und bin meistens nur schwer aus dem Bett gekommen. Zudem kommt noch die Ungewissheit, wie es in Zukunft weiter gehen soll. Ich fing an mir Sorgen zu machen… Sorgen über die Gesundheit meiner Großeltern und Sorgen über meinen Job. Und schon steckt man in einer emotionalen Abwärtsspirale, aus der man alleine oft nicht mehr so leicht herausfindet.
Aber was wäre, wenn wir jeden Morgen gelassen oder zuversichtlich in den Tag starten könnten…?

Mein Weg zur Achtsamkeit


Ich habe vor zwei Wochen durch Zufall eine alte Audio Datei von einer Achtsamkeitsübung beim Ausmisten meines Laptops gefunden. Nach dem Anhören war ich wirklich überrascht, wie sehr ich während diesen 10 Minuten abschalten konnte; der ganze Stress war plötzlich verflogen, mein Kopf war zur Abwechslung angenehm leer, anstatt vollgestopft mit Dingen, die ich eigentlich gestern schon hätte erliegen sollen. Diese 10 Minuten Achtsamkeit hatten nicht nur eine positive Auswirkung auf meine Laune, sondern auch auf meine Arbeit. Ich habe den restlichen Tag super fokussiert und konzentriert durchgearbeitet. Seitdem beginne ich jeden Tag mit einer Achtsamkeitsübung und merke schon jetzt, dass es mir dadurch viel besser geht.
Ihr fragt euch jetzt bestimmt, was es mit dieser Achtsamkeit auf sich hat. Wie kann es sein, dass sich nach so kurzer Zeit und vor allem mit so wenig Aufwand, ein deutlich positiver Unterschied in der Laune, dem Stressempfinden und der Konzentration bemerkbar ist?
Ich habe mich mal schlau gemacht…


Was ist überhaupt Achtsamkeit?


Achtsamkeit hat ihre Wurzeln in östlichen spirituellen, insbesondere buddhistischen Traditionen.
Sie wird als Zustand definiert, indem man seine gesamte Aufmerksamkeit auf den jetzigen Moment richtet. Wichtig ist, dass man die gerade stattfindenden Erfahrungen nicht bewertet, sondern lediglich wahrnimmt. Dabei konzentriert man sich auf den Augenblick, anstatt über vergangene Ereignisse zu grübeln oder sich den Kopf über die Zukunft zu zerbrechen.
Das hört sich vielleicht auf den ersten Moment leichter gesagt an als getan. Wir lesen auch immer wieder Sprüche wie: “Lebe im Moment!”, “Lass Vergangenes endlich ruhen und schaue nach vorne!”, die das Konzept der Achtsamkeit so simpel erscheinen lassen. Aber so richtig achtsam wird man dadurch nicht…(ganz ehrlich mir gehen solche Sprüche meistens eher zusätzlich auf die Nerven). Natürlich reicht es nicht, sich ein paar Sprüche durchzulesen oder seinen WhatsApp Status auf “Live, Laugh, Life” zu ändern.
Das heißt aber nicht, dass du Achtsamkeit nicht erlernen kannst. Wenn du dich einmal auf dieses Konzept eingelassen hast, wirst du sehen, dass es eigentlich gar nicht so schwer ist bewusster zu leben. Es gibt unzählige Übungen, um euren Alltag etwas achtsamer zu gestalten. Das Beste dabei ist, es gibt diese Übungen für jede erdenkliche Situation am Tag: Egal ob 2 Minuten Atemübungen im Bett nach dem Aufwachen oder 45 Minuten achtsame Mediation. Es ist wirklich für jeden etwas dabei!
Ihr könnt aber auch Achtsamkeit in Gewohnheiten finden. Gerade während Corona waschen wir uns öfter denn je am Tag die Hände. Probiert doch beim nächsten

Mal “achtsames Hände waschen” aus: Wie fühlt sich das Wasser an? Welche Temperatur hat es? Oder verändert sich die Temperatur gerade?

Tipps zur Gestaltung eines angenehmeren Lockdowns


Das führt mich gleich zu meinem nächsten Tipp, mit dem ihr euch den Lockdown-Alltag erträglicher gestalten könnt: ROUTINE!
Baut euch kleine Rituale in euren Tag ein (es muss nicht unbedingt mit Achtsamkeit verknüpft werden – wer will, kann das natürlich machen! ). Wichtig ist hierbei, sie möglichst zur gleichen Zeit durchzuführen. Trefft euch z. B. jeden Mittag um 14 Uhr zum Mittagessen mit einer Freundin (natürlich über Facetime, es ist immer noch Corona) oder hört euch jeden Tag nach dem Abendessen eine Podcast Folge an. Ihr werdet merken, dass ihr wieder die langersehnte Struktur zurückbekommt, aus der wir in diesen Zeiten auch viel Sicherheit ziehen… Gleichzeitig können die Rituale auch als Verschnaufpause angesehen werden! Zwischen dem stressigem HomeOffice Alltag kurz abschalten, Energie tanken, um dann weiter arbeiten zu können.
Ich hoffe, ich konnte euch mit meinem heutigen Beitrag etwas Licht ins Dunkle des Lockdown -Tunnels bringen! Ich kann euch die Achtsamkeit nur ans Herz legen. Sucht euch auf Youtube ein kurzes Achtsamkeits – Video aus und lasst euch einfach mal drauf ein . Vielleicht ist die Achtsamkeit ein temporäres Bewältigungsmittel für den Lockdown oder vielleicht tut sie einem von euch ja so gut, dass sie auch nach Corona ein täglicher Begleiter bleibt. Hauptsache es geht euch gut!
Und liebe Leute, auch wenn wir uns gerade in einer schwierigen Zeit befinden und uns schwertun, diesen Zustand zu akzeptieren, verliert nicht euren Humor! Lachen ist bekanntlich die beste Medizin und die lassen wir uns nicht durch eine Pandemie nehmen! Schickt euren Lieben lustige Fotos aus der Kindheit oder sucht nach witzigen Videos im Internet, einfach irgendwas womit ihr ein Lächeln auf dem Gesicht habt!
Bis dahin, stay safe and Corona frei!


Eure Lotti
PS: Hier findet ihr noch eine Achtsamkeitsübung, die mir persönlich sehr gut gefällt:

Titelbild: Photo by Carlos de Miguel on Unsplash

Bild Hand & Wasser: Photo by Fred Sprinkle on Unsplash