Im Juli 2021 ist der diesjährige Durchgang des Mentoring-Projekts “Sprungbrett” mit einer gemeinsamen Abschiedsfeier zu Ende gegangen. Von November bis Juli haben 25 Lehramtsstudierende auch dieses Studienjahr wieder eine/n Schüler:in individuell betreut und gefördert. Das Projekt wird im Rahmen eines Themenmoduls angeboten und bildet Lehramtsstudierende zu Mentor:innen aus.

Im Praktikumsteil unternehmen die Mentor:innen individuell Ausflüge und treffen sich mit den Mentees. Da die Hintergründe, Motive und Vorlieben der Mentees sehr unterschiedlich sind, ist jede Mentorenbeziehung einzigartig. Um einen Eindruck zu bekommen, schildert hier Mentorin Anna Leitner ihre Erfahrungen mit dem Themenmodul:

Erfahrungen einer Mentorin

Ich kann für mich persönlich sagen, dass dieses Modul ein riesiger Erfolg in meinem persönlichen Lernprozess war. Zwar gab es Diskrepanzen zwischen dem, was eigentlich in dem Modul gelernt werden sollte (Begabtenförderung) und dem, was stattfand (Mentoring von Kindern mit Migrationshintergrund und dem Ziel, Deutsch zu lernen), jedoch kann ich kaum bei einem Kurs sagen, dass ich so viel gelernt habe wie in diesem Modul.

Ich habe viel über mich selbst und auch meine Fähigkeiten gelernt. Ich wusste von Beginn an, dass ich ein Mensch bin, der schwer Grenzen ziehen kann oder auch „Nein“ sagen. Ich habe in diesem Mentoring gelernt, meine eigenen Bedürfnisse zu respektieren und dass „Nein“ sagen oft eine Person weniger verletzt als ein nicht-gemeintes Ja.  Des Weiteren hat mir das Mentoring vor allem gezeigt, wie wichtig und auch spannend Supervisionen sein kann; Ich selbst hatte noch nie Supervisionen und habe gemerkt, dass der Austausch mit anderen Mentorinnen mir verschiedene Einblicke und Standpunkte gezeigt hat.

Dadurch konnte ich mich selbst auch weiterentwickeln und auch mehr akzeptieren. Im Nachhinein betrachtet wäre ich gerne aktiv auf die Begabtenförderung eingegangen und hätte beispielsweise auch den MBET-Bogen ausprobiert, jedoch würde ich die Erfahrung und auch diese neu entstandene Freundschaft nicht missen wollen.

Es war ein Abenteuer und eine großartige Zeit, in der ich viel über mich selbst aber auch das Betreuen und Begleiten einer Jugendlichen gelernt habe.

Was ich gelernt habe

Für meine Rolle als Lehrerin nehme ich auf jeden Fall die wissenschaftlichen Erkenntnisse und die Theorie mit, aber auch, dass ich mich selbst und meine eigenen Grenzen akzeptiere und auch respektiere. „Nein“ zu sagen ist definitiv die wichtigste Lektion, die ich in diesem Zusammenhang gelernt habe.  Ich habe ein wunderbares Mädchen kennengelernt, von ihr gelernt und auch viel über mich selbst entdeckt. Ich bin zu einer Bezugsperson für sie geworden und sie zu einem wichtigen Wegbegleiter für mich.

Was ich auch vor allem als Lehrperson mitnehmen werde sind Gesprächstechniken. Neue Formen von Fragen kennenzulernen und auch herauszufinden, wie wichtig Kommunikation tatsächlich ist und wie viele Formen des Gespräches es gibt. Ich habe dies aber nicht nur für mich als Lehrerin gelernt, sondern vor allem für mich als Person, weshalb ich dieses Projekt als unglaublichen Erfolg ansehe.

Anna Leitner, Mentorin im Projekt “Sprungbrett”

Du studierest Lehramt und hast nun auch Lust aufs Mentoring-Projekt bekommen?

Auch 2021 startet im Oktober wieder ein neuer Durchgang des Moduls!
Alle Informationen zum Themenmodul, zur Voranmeldung und zur Anrechnung findest du hier auf der Homepage der PLUS.
Kontakt bei Fragen: eline.leen-thomele@sbg.ac.at