Mein Weg vom Mentee zum Mentor bei PLUSTRACK

Moritz ist Jus-Student im 3. Semester. Bereits in seinem ersten Semester war er Mentee im On Track! Projekt. Seit dem Wintersemester 21/22 ist er nun aktiver Mentor. Im folgenden Beitrag berichtet er über seine Erfahrungen mit diesem Beratungsformat.

Nach meiner Erfahrung lockt die Universität Salzburg Studierende verheißungsvoll mit einer schönen Umgebung, sonnenbestrahlten Bergen und Seen, geschichtsträchtigen Bauten, Kultur und selbstredend einer angenehmen Studienzeit. Trotzdem ist der Aufstieg zum Gipfel des Ankommens im universitären Leben nicht einfach. Viele neue Erfahrungen, Herausforderungen, und teils verborgene, teils offen sich darbietende Chancen säumen den Weg, den es für Neuankömmlinge zu erklimmen gilt.

Als ich mich zum Wintersemester 20/21 an der Universität Salzburg immatrikulierte, verhüllte scheinbar undurchdringlicher Corona-Nebel meine Anfangszeit an der Universität. Zwar wurden die ärgsten Schwaden von den wärmstens zu empfehlenden Einführungsveranstaltungen vertrieben. Allerdings blieb doch jeder Studierende auf sich allein gestellt.

Mein Weg zum PLUSTRACK! Mentoring

Aufmerksam wurde ich auf das Projekt durch eine Mail. Zuerst wusste ich nicht so recht, was ich von Mentoring halten sollte. Ich meldete mich dennoch an und sah es als Chance. Wenig sozial eingebunden war es mir äußerst wichtig meine Kommilliton:innen kennenzulernen und genau diese Möglichkeit wurde mir hier offeriert. Im PLUSTRACK Mentoring Projekt lernte ich einen erfahrenen „Bergführer“ kennen, der mir half, mich im juristischen Studium und an der Universität zurechtzufinden. Egal, ob mit Ratschlägen bezüglich der Planung des Studiencurriculums oder Erfahrungen bezüglich Prüfungsvorbereitung, mein Mentor konnte mir weiterhelfen. So kam ich weder vom Weg ab, noch geriet ich ins Rutschen. Und anders als andere Beratungsangebote fand die unkomplizierte Unterstützung in On Track! niederschwelliger statt. Insgesamt gewann ich in meinem Mentor einen dauerhaften Begleiter und Freund.

Vom Mentee zum Mentor

Nachdem ich als Mentee äußerst viel von dem Projekt profitiert hatte, war es mir wichtig, selbst einem/einer Erstsemestrigen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Daher meldete ich mich im WS 21/22 als Mentor in der LV PLUSTRACK Mentoring – Wege gemeinsam gestalten an. Aber wie helfe ich einem/einer Ersti am Besten? Antwort auf diese Frage ist die für Mentor:innen vorgesehene asynchrone Ausbildung. Sie kann natürlich nicht auf jede Problemstellung eine Lösung bieten, vermittelt aber viele nützliche Grundkenntnisse im Umgang mit dem/der Mentee. Neben dem Ansehen der auf Video aufgezeichneten kurzen Lerneinheiten habe ich interaktiv zu den Inhalten gestellte Fragen beantwortet (z.B. was ist Mentoring?, Was bedeutet Soziale Gruppe?,…). Da für den Abschluss der Ausbildung keine festen Fristen gesetzt waren, fehlte zu meiner Erleichterung auch der sonst universitären Lehrveranstaltungen hinterherjagende Stress. Auch der praktische Teil kommt bei der Mentoringausbildung nicht zu kurz. Geplant sind mindestens drei Treffen mit dem/der zugeteilten Mentee. Wie es im alltäglichen Umgang so üblich ist, können auch Konflikte und Schwierigkeiten mit dem/der Mentee auftretenVorgesehen sind deswegen regelmäßige Supervisions- oder Reflexionssitzungen mit anderen Mentor:innen, bei denen ich Probleme ansprechen kann und gemeinsam Lösungsstrategien erarbeitet werden. Mir haben die Sitzungen in Kleingruppen gefallen und vor allem in Zeiten des „Social Distancing“ sind sie eine willkommene Abwechslung. Neben diesen gab es verschiedene Veranstaltungen wie ein digitales Pubquiz, einen Christkindlmarkt-Besuch und die Abschlussparty, bei der viele lustige Online-Spiele ausprobiert wurden. Auf dem Bild ist beispielsweise Georg Zerle, einer der Organisator*innen, während des Post It Spiels zu sehen. Für den Abschluss der Lehrveranstaltung und die 3 ECTS müssen zu Semesterende dann lediglich zwei Leistungen in Form eines kurzen Videos und eines Kleingruppenprojekts abgegeben werden.

Post It Spiel bei einer Mentoring Veranstaltung

Meine Erfahrungen als Mentor

Leider melden sich immer wieder Erstsemestrige in dem Glauben „Schaden kann es nicht und wenn ich dann keine Lust bzw. Bedarf habe, mach ich einfach nicht mit“ zum Projekt an. Auch der mir zugematchte Mentee teilte mir mit, dass er sich alleine gut im Studium zurechtfinde und auch zu seinen Kommilliton:innen guten sozialen Anschluss gefunden habe, weswegen er nun an einem Mentoring doch kein weiteres Interesse habe. Ich nehme diese Absage zwar nicht persönlich, dennoch hätte ich gerne mein Wissen und meine Erfahrungen weitergegeben. Als Mentor habe ich mir gewünscht mit meinem/r Mentee verschiedene Events oder Veranstaltungen zu besuchen und ihn/sie zumindest ein paar Mal zu treffen, auch wenn es nur um einen neuen Kontakt geht. Meine Erfahrung soll als Plädoyer für mehr Zuverlässigkeit und Verbindlichkeit verstanden werden und zur Selbstreflexion anregen! Durch das fehlende Verbindlichkeitsgefühl meines Mentees war es mir in diesem Semester leider nicht vergönnt, mich aktiv an PLUSTRACK zu beteiligen. Ich bin dennoch weiter davon überzeugt, dass das Projekt geeignet ist, vielen Studierenden das Studium zu erleichtern und dass es den Studieneinsteigenden hilft, ihren eigenen Weg zu finden. Ich hoffe auf ein neues Match im kommenden Semester!

Euer Moritz

Neugierig geworden? Schau gleich mal hier vorbei: Mentoring – PLUSTRACK (sbg.ac.at)