Die Umstellung auf Online Lehre brachte wichtige neue Impulse
Erkenntnisse aus den Interviews von PLUSTRACK mit Lehrenden an der PLUS:
Zu Beginn des Wintersemesters 2021/22 sah alles so aus, als wären wir über den Berg: Die Uni-Gebäude offen, Studierende wieder in den Hörsälen, die räumliche Distanz der digitalen Lehre endlich überbrückt.
Leider hatte das Virus andere Pläne, und so befinden wir uns in einem weiteren Lockdown. In einer gefühlt anderen Qualität: Nachdem wir wieder Hörsaalluft schnuppern durften, klingen „reine Distanzlehre“ und „Webexraum“ für die Veranstaltung mit Powerpoints vom heimischen Schreibtisch für viele noch weniger verlockend als zuvor. Nicht nur Studierende, sondern auch viele Lehrende fühlen sich ausgelaugt und können den erneuten Herausforderungen wenig Positives abgewinnen. Und wie bei vielen Filmen sind Sequels einfach nicht mehr ganz so spannend wie das Original und können auch ganz schön nerven.
Aber wie haben Pragmatiker:innen schon lange vor uns gesagt: “Hilft nix”. Also ab in Webex und versuchen, die Betreuung von Studierenden so nah am Original wie möglich zu gewährleisten. Natürlich ist die wiederholte Umstellung mit neuem Extra-Aufwand verbunden und sie kann zäh und nervenzehrend sein. Aber wenn wir uns die Erfahrungen der letzten Semester in Erinnerung rufen, können wir uns wichtige Fragen stellen und möglicherweise interessante Schlüsse aus dem wiederholten Wechsel zwischen realer, digitaler und hybrider Lehre ziehen: Was konnten wir aus dieser Situation mitnehmen? Gab es vielleicht sogar Elemente der digitalen oder hybriden Form von Lehre, die wir auch nach einer Rückkehr in die Uni-Gebäude weiter nutzen können? Inwiefern können diese nicht nur für Studierende hilfreich sein, sondern auch uns als Lehrenden das Leben einfacher und die Lehre effizienter machen?
Die kurze Antwort ist: Ja, klar! Natürlich gibt es hilfreiche Erfahrungen, die uns auch zukünftig helfen können. Die lange Antwort ist etwas komplexer und spiegelt sich in den Interviews, die wir mit unterschiedlichen Lehrenden der PLUS geführt haben, wider: Es gibt viele gute Ansätze, die Lehrenden waren die letzten zwei Jahre sehr kreativ und flexibel, aber in vielen Bereichen gibt es auch noch großen Unterstützungs- und Diskussionsbedarf.
Viele kreative Lösungen für eine herausfordernde Zeit
Vor allem am Anfang der Pandemie mussten Lehrende schnell, selbstverantwortlich und kreativ handeln, um innerhalb kürzester Zeit von Präsenzunterricht auf Online-Lehre umzustellen. Aber auch der Beginn des aktuellen Wintersemesters mit teils begrenzten Plätzen, Hybrid-Lehre, immer neuen Regeln für Präsenzveranstaltungen und schließlich der erneuten Rückkehr zur Distanzlehre zwang und zwingt zu flexiblen Lösungen. Das klappt nicht immer sofort in optimaler Weise; wie alle Menschen sind auch Lehrende erschöpft durch die derzeitige Lage. Dennoch nutzten viele die Gelegenheit, Neues auszuprobieren und ihre eigene Komfortzone zu verlassen Entstanden sind Lösungen, die innovative Konzepte erkennen lassen – wenn man genau hinschaut; und das haben wir getan: In dem vom BMBWF geförderten Projekt PLUSTRACK unterstützen wir Lehrende durch gezielte Vernetzung und Formen des Erfahrungsaustausches dabei, innovative Lösungen sichtbar zu machen.
Im Sommer und Herbst 2021 wurden im Rahmen von PLUSTRACK 20 Interviews mit Lehrenden der PLUS zu ihren bisher gesammelten Erfahrungen mit der (Online-) Lehre durchgeführt. Die Interviewpartner:innen verteilten sich über alle Fakultäten und deckten ein breites Fächerspektrum ab, um ein möglichst facettenreiches Bild der Lehre an der PLUS zu erhalten. Die Interviews dauerten jeweils ca. eine Stunde und beschäftigten sich mit der aktuellen Lehrsituation, dem Erleben der Online-Lehre in den letzten drei Semestern und dem Ausblick auf die Lehre „nach Corona“. Die wichtigsten Erkenntnisse, Ideen und Tipps haben wir hier zusammengefasst:
Diese Aussage einer der Lehrenden wurde so ähnlich von allen Befragten geäußert und ging einher mit der Beobachtung, dass sich insgesamt alle (zumindest die meisten Kolleg:innen) sehr angestrengt haben und man diesen Aktivitäten im Kollegium mit Wertschätzung und Anerkennung begegnet sei. Dass es keine Vorgaben gab, wie die Online-Lehre zu gestalten war, war insofern vielleicht sogar gut, denn so hatte jede:r die Chance, einen individuellen Zugang zur Online-Lehre zu entwickeln.
Hierdurch hat sich ein breites Spektrum unterschiedlicher Zugänge zur Online-Lehre entwickelt, welche Studierende nun kennenlernen und vergleichen können. Es würde sich lohnen, dieses Spektrum breiter auszutauschen. Gerade am Anfang der Umstellung auf Online- Lehre haben Lehrende innovative Ideen entwickelt, selbstständig Videos aufgenommen, und mit viel Mehraufwand – wie extra Diskussions- oder Übungsgruppen – dafür gesorgt, dass die Qualität der Lehre hoch bleibt. Auch für die Studierenden war der Aufwand meist höher, dies wurde von den Lehrenden wahrgenommen und geschätzt. Sicher gab es auch Lehrende, die sich am Anfang wenig unterstützt oder gar gelähmt fühlten und denen die Umstellung nicht ganz so gut gelungen ist. Bei den meisten, da waren sich alle Befragten einig, hat die Umstellung aber sehr gut funktioniert. Der Aufwand war am Anfang hoch und teils auch überfordernd, aber mit den nächsten beiden Semestern stellte sich bei den meisten eine gewisse Routine ein, allerdings auch mit der Hoffnung auf Besserung der Situation im Herbst 2021. Daher scheint es nun wichtig, die Lehrenden, die sich durch die neuerliche Online-Lehrsituation überfordert fühlen oder dies als Rückschlag erleben, aufzufangen und zu unterstützen.
Der Wunsch nach Unterstützung und Wertschätzung ist hoch!
Unterstützung war generell ein Thema, welches immer wieder angesprochen wurde: Manche hätten sich mehr Unterstützung von der Universitätsleitung gewünscht, sei es bei der Beschaffung von technischem Equipment, in Form von Weiterbildungen und Erfahrungsaustausch, durch eine Entlastung in anderen Bereichen oder einfach durch Wertschätzung. Hier gab es laut einigen Befragten Verbesserungsbedarf.
Die digitale Lehre hat aber auch gutgetan!
So die Aussage einer Lehrenden, die damit erklärte, dass man die Zeit gut nutzen konnte, um die eigene Lehre zu überdenken und sich auf die Suche nach neuen Formaten zu machen. Viele haben z.B. ihre Vorlesungen eingesprochen und die synchronen Online-Termine für intensive Diskussionen mit den Studierenden genutzt. Dieses Konzept im Sinne eines Flipped Classroom wird von vielen geschätzt und einige Kollegen würden gerne auch in Präsenzphasen weiterhin die Möglichkeit haben, Vorlesungen oder besonders schwierige Inhalte aufgezeichnet und asynchron den Studierenden zur Verfügung zu stellen. Hier wird es hoffentlich in Zukunft noch bessere technische Möglichkeiten geben. Dass viele die digitale Umstellung genutzt haben, um ihre Lehre zu verändern, merkt man auch an der vermehrten Nutzung von Blackboard: Viele äußern sich sehr positiv über die Unterstützungsmöglichkeiten, die sich hier bieten: Neben dem klassischen Hochladen von Inhalten bietet Blackboard viele Kurs-Tools, um die Inhalte besser zu strukturieren und zu diskutieren (z.B. Diskussionsforen, Übungsaufgaben, Wikis etc.). Wer hier seine Fertigkeiten verbessern möchte, sei auf die hilfreichen und guten Kurse des ZFL und auf das Intranet des ZFL verwiesen ( E-Learning, Infos für Lehrende). Diese können auch in den Präsenzphasen die Lehre in didaktisch sinnvoller Weise unterstützen.
Online- Lehre hat auch Vorteile und kann sehr gut funktionieren!
Die Schwelle an Online-Veranstaltungen teilzunehmen ist oft geringer als bei Präsenzveranstaltungen, das ist ein eindeutiger Vorteil.
Viele Lehrenden berichteten, dass die Online-Veranstaltungen erstaunlich gut funktionierten. Sie waren zum einen gut besucht, teilweise besser als die realen Vorlesungen. Die Studierenden waren außerdem oft motiviert und blieben teils aktiver dabei als in der Präsenzlehre, z.B. bei Vorlesungen ohne Anwesenheitspflicht. Auch für Studierende mit Betreuungspflichten schien es leichter, an Online-Veranstaltungen teilzunehmen.
Interaktive Elemente sind ein wichtiger Erfolgsfaktor!
Da es teils schwer zu sehen ist, wie aktiv manche Studierende teilnehmen, haben fast alle Lehrende interaktive Elemente eingebaut, wie die Einrichtung von Breakoutrooms oder die gezielte Nutzung der Chat-Funktion. Gruppen nach dem Zufallsprinzip zusammenzuwürfeln kann für die Studierenden sehr bereichernd sein und wurde häufig genutzt. Dies könnte natürlich auch in Präsenz hilfreich sein, um Bewegungen und Aktivierung in den Hörsaal zu bringen. Aber auch der soziale Kontakt und der soziale Austausch, der für Studierenden besonders im Lockdown in der Online-Phase sehr wichtig ist, kann dadurch unterstützt werden. Das Nutzen der Chatfunktion kann außerdem für ein schnelles Feedback der Studierenden an die Lehrenden, aber auch für gerechtere Leistungsabfragen (z.B. durch Kopieren der Antworten der Studierenden und deren späteren Auswertung durch die Lehrenden) genutzt werden.
Nicht nur Abwechslung, sondern auch Pausen können aktivieren!
Neben den klassischen Webex und Blackboard-Tools wurden teils auch eigenständig weitere Programme verwendet wie z.B. Miro-Boards zum Sammeln und Clustern von Antworten oder Programme zum Malen, die das Skizzieren auf der Tafel ersetzen und in manchen Fächern wie z.B. der Mathematik sehr wichtig sind.
Dies alles trägt auch zu einem interaktiveren Unterricht bei, der von den Studierenden als sehr intensiv erlebt wird, teils aber auch als stressiger und schneller. Daher empfehlen viele unserer Interviewten bewusste Pausen einzulegen oder Austauschmöglichkeiten anzubieten. So haben viele Lehrende Vorstellungsrunden eingeplant und informelle Austauschmöglichkeiten (z.B. auch vor oder nach der Lehrveranstaltung) angeboten, z.B. 15 Minuten vorher den Raum geöffnet und Musik eingespielt oder in der Pause, sowie am Ende den Raum weiter offengelassen. Dies hilft bei der sozialen Vernetzung untereinander und mit der Lehrperson.
Einen ganz anderen und sehr interessanten Weg hat eine Lehrende der Geisteswissenschaften beschritten: Sie hat Pausen als bewusste „Momente der Stille“, eingebaut, die eine tiefere Verarbeitung des bearbeiteten Themas bei den Studierenden bewirkten:
Pausen als “Momente der Stille”
Man kann bewusst zusätzliche Pausen als “Momente der Stille” einplanen, um Studierenden Zeit zu geben, über Themen oder provokante Fragen zu reflektieren. Studierende mit einer spannenden Frage in eine kurze Pause zu schicken, die sie bewusst alleine und weg vom Laptop und Handy, verbringen und aus der sie mit neuen Gedanken und danach mit neuen Impulsen zurück in die Lehrsituation kommen, kann die Qualität der Diskussion stark verbessern.
Struktur als Rahmenbedingungen
Neben Austausch, Pausen und interaktiven Elementen gibt es einen Punkt, der ebenfalls von fast allen im Online-Unterricht als wichtig angesehen wurde und in der manchmal verunsichernden Phase des Online-Unterrichts von den Studierenden auch eingefordert wurde: Nämlich der Wunsch nach mehr Struktur und Führung.
“Studierenden brauchen gerade in Online-Lehrveranstaltungen viel Struktur und genaue Erklärungen zu den Rahmenbedingungen der Lehrveranstaltung. Dies gilt nicht nur, aber gerade auch in der Studienanfangsphase. Damit verbunden ist auch das klare An- und Absprechen von Normen und Regeln. “
…erklärte einer der Befragten. Genaue Planung, klare Kommunikation zu Deadlines und Prüfungsleistungen ist online besonders wichtig, um den Studierenden mehr Klarheit und Sicherheit zu geben. Das erfordert aber auch mehr Zeit und eine gute didaktische Planung der gesamten Lehrveranstaltung. Die Lehre wird dadurch teils als verschulter und kleinteiliger erlebt, aber auch als hilfreicher und unterstützender für die Studierenden, besonders für jüngere Semester.
Je nach Studienerfahrung gab es große Unterschiede bei den Studierenden: Erstsemester oder auch Drittsemester, die noch keine Erfahrung mit der universitären Lehre haben, schienen sich oft schwerer in der Selbstorganisation zurechtzufinden als erfahrene Studierende, und nahmen dementsprechend oft auch weniger aktiv teil. Hier ist es manchmal für Lehrende auch frustrierend, wenn z.B. wenig Interaktion in den Seminaren rückgemeldet wird, oder wenn fast alle ohne Kamera teilnehmen und man das Gefühl hat „gegen eine Wand zu sprechen“. Daher sollten auch Regeln und Normen im Online-Unterricht in der Anfangsphase zur Sprache kommen, z.B. wann der Chat genutzt werden soll, oder ob die Kameras in Seminaren angestellt werden sollten. Gerade am Anfang ist eine gute Prozessführung der Lehrperson sinnvoll, danach kann auch die Autonomie der Studierenden wieder mehr im Fokus stehen.
Unsere Tipps für die Online Lehre:
Schaffen Sie Möglichkeiten, dass Studierende miteinander ins Gespräch kommen, einander kennenlernen und unterstützen Sie neben dem fachlichen auch den sozialen Austausch in Ihrer Lehrveranstaltung. Dies wirkt sich positiv auf die Motivation und das Zugehörigkeitsgefühl Ihrer Studierenden aus!
… und probieren Sie Neues aus! Nutzen Sie hierfür das Wissen Ihrer Studierenden! Oft haben diese in anderen Lehrveranstaltungen schon hilfreiche Tools kennengelernt, die auch Sie nutzen können. Fragen Sie Ihre Studierenden nach ihren Ideen! regelmäßige Anregungen und Empfehlungen finden Sie demnächst z.B. auf der WIKI Seite des On Track Projekts!
Schaffen Sie Pausen, um ihren Studierenden Raum zum Nachdenken zu geben! Da die Online-Lehre oft als sehr intensiv erlebt wird, sollten Sie genügend Pausen einplanen und diese für den sozialen Austausch oder zur individuellen Reflexion von schwierigen Themen nutzen!
Geben Sie Ihren Studierenden eine Struktur vor! Bieten Sie Ihren Studierenden Sicherheit und Unterstützung, indem Sie die Rahmenbedingungen und Termine am Anfang klar kommunizieren und ansprechbar für die Studierenden sind!
Tauschen Sie sich mit anderen Lehrenden aus und bilden Sie sich weiter! Der Wunsch nach Austausch untereinander war bei vielen Lehrenden spürbar, daher nutzen Sie die Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch oder zur Weiterbildung, z.B. über die Angebote im Rahmen des HSD+ Kursangebots oder über die Austauschmöglichkeiten des On Track Projekts, die bald hier zu finden sein werden.
Was könnte nach Corona bleiben?
Trotz aller guten Umsetzungsmöglichkeiten und positiver Erfahrungen: Der Wunsch in Präsenz zu unterrichten ist bei den Lehrenden hoch! Dennoch konnten alle Befragten Elemente nennen, die sie nach der Rückkehr zum vollständigen Präsenzunterricht gerne beibehalten würden.
Am meisten wurde der Punkt „Vorlesungen aufzeichnen“ genannt. Viele wünschen sich diese Möglichkeit für schwierige Inhalte, aber auch für die Studierenden, die an den Sitzungen nicht regelmäßig teilnehmen können z.B. durch zusätzliche Berufstätigkeit. Neben einem guten Videoaufzeichnungsprogramm wären hier auch didaktische Hilfestellungen wichtig, z.B. wie durch Einbinden von Fragen und Unterbrechungen der Videos die Verarbeitung des Lernstoffs verbessert werden kann. Hier bieten sich Programme wie z.B. ispring an, um die die Videos didaktisch aufzubereiten.
Viele Lehrenden würden auch in Zukunft gerne Webex beibehalten, um z.B. Sprechstunden anzubieten und niedrigschwellig mit Studierenden kurze Gespräche zu führen. Auch würde sich Webex oder ähnliche Programme anbieten, um im Hörsaal direkt online auf die Inhalte reagieren zu können. Dann könnten die Studierenden z.B. Links teilen, Fragen/Antworten zentral gesammelt werden oder Gruppenarbeiten könnten mit digitaler Unterstützung stattfinden.
Blackboard-Foren oder zufällige Gruppeneinteilungen via Breakout-Rooms können in Zukunft auch Präsenzveranstaltungen (noch) mehr unterstützen und Lehrkonzepte wie Flipped Classroom könnten in Zukunft öfters den Weg in den Hörsaal finden und die Lehre moderner und interaktiver gestalten.
Liegt die Zukunft im Hybridunterricht?
Mit der Herausforderung des hybriden Unterrichts sahen sich dieses Semester bereits einige Lehrende konfrontiert, sei es, weil die Räume aktuell zu klein waren oder Studierende z.B. in Quarantäne waren. Manche fanden dies eine gute Lösung, sahen aber technische Hürden als die größte Herausforderung, andere fanden das „Multitasking“ eher belastend, z.B. wenn man gleichzeitig den Chat im Blick haben sollte. Auch hier gibt es gute Lösungen, aber oft fehlt auch hier die technische und didaktische Unterstützung. Wichtig ist zudem hier auch, dass Studierende an der Universität Räumlichkeiten haben, um an hybriden Lehrveranstaltungen online teilzunehmen. Wenn vor oder nach einer Präsenzveranstaltung eine Online-Veranstaltung ist, müssen Studierende vor Ort online teilnehmen können. Dazu brauchen sie Räume mit guter Ausstattung.
Ein gutes Beispiel sind hier die extra eingerichteten Lernräume sowie die neue Cafeteria an der NaWi, welche Platz aber auch technische Ausstattung (Steckdosen und schnelles WLAN) bietet. Der Wunsch nach Hybrid-Unterricht ist auf Seiten der Studierenden hoch – insbesondere von Risikogruppen unter den Studierenden. Sollte Hybrid- Unterricht in Zukunft häufiger angeboten werden, braucht es mehr solcher Räume für Studierende, eine gute Ausstattung inklusive guter Anleitungen in den Hörsälen und auch hier didaktische Unterstützung für guten Hybrid-Unterricht.
Problemfeld Prüfungen
Auch bei Prüfungen mussten Lehrende mit teils sehr viel Aufwand schnell digitale Lösungen finden. Dies resultierte in neuen Prüfungsformaten, wie Open-Book-Prüfungen, Essay-Prüfungen und vermehrt auch mündlichen Prüfungen. Teils funktionierten diese Formate sehr gut, denn die Noten waren vergleichbar mit den Noten der Präsenz-Prüfungen. Allerdings konnten viele Lehrende Prüfungsbetrug nicht ausschließen, da nicht alle Teilnehmenden hinsichtlich Unterschleifes kontrolliert werden konnten. Gelegentlich führten technische Probleme zu Prüfungsabbrüchen etc., was für alle Beteiligten sehr frustrierend war. In allen Bereichen zeigt sich der große Einsatz der Lehrenden und Studierenden. Die Lehrenden hätten sich jedoch mehr Unterstützung gewünscht, z.B. bei den rechtlichen Fragen zur Prüfungserstellung, bei der technischen Bereitstellung von Hard- und Software oder bei technischen Problemen. Hier wünschen sich viele Lehrenden für die Zukunft, dass Prüfungen wieder in Präsenz stattfinden können. Falls nicht, wäre es wichtig bessere Überwachungsmöglichkeiten zu haben z.B. in Form bestimmter Software und mehr Unterstützung z.B. in Form von extra Ansprechpartnern und E-Tutoren für diese Fragen.
Abschließend lässt sich sagen, dass in den letzten beiden Jahren durch den unermüdlichen Einsatz der Lehrenden die Qualität der Lehre aufrechterhalten wurde und es viele neue und innovative Ideen gab, die teils auch nach der Pandemie beibehalten werden sollen. Dennoch gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten in der Lehre, vor allem in der Unterstützung der Lehrenden und beim Austausch untereinander. Es wäre wünschenswert, wenn alle Lehrenden von guten Erfahrungen, Tipps und Ideen ihrer Kolleg:innen profitieren könnten. Um dies zu fördern, werden wir in Zukunft im Rahmen des On Track Projektes verschiedene Austausch- und Ideensammlungsmöglichkeiten entwickeln. Bleiben Sie gerne auf dem Laufenden und schauen Sie regelmäßig auf unserer Wiki-Seite im PLUS-Intranet und auf der PLUSTRACK Webseite vorbei!